Aber was ist das überhaupt? Wofür brauche ich eine solche „Diät“ bei meinem Vierbeiner und wie gehe ich vor?
Die sogenannte Ausschlussdiät ist die sicherste Methode herauszufinden, was deine Katze oder dein Hund tatsächlich verträgt oder nicht verträgt. Folglich braucht man möglicherweise eine Ausschlussdiät bei vermuteten Futtermittel-Intoleranzen
(Allergie, Unverträglichkeit). „Allergie“ und „Unverträglichkeit“ hat sicherlich jeder Tierbesitzer schon gehört, ist möglicherweise selbst betroffen oder kennt andere Haustierbesitzer, die mit diesen oder ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.
Was liegen für mögliche Symptome
vor, sodass ich weiß, dass eine Ausschlussdiät sinnvoll sein könnte für meinen felligen Liebling?
Tatsächlich sind die Symptome sehr weit gefächert und nicht alle Symptome treffen gleichzeitig bzw. auf jedes Tier zu. Beispiele dafür wären: Juckreiz, Durchfall, Verstopfung, schleimiger Kot, Erbrechen, Hautprobleme, Schuppen, stumpfes Haarkleid, Gewichtsabnahme und Unruhe.
Diese oder ähnliche Symptome liegen vor und eine Futtermittel-Intoleranz könnte der Ursprung allen Übels sein?
Wie bereits zu Beginn beschrieben, ist eine Ausschlussdiät die sicherste Methode, um den Ursprung der Symptome herauszufinden und auf Dauer etwaige Probleme zu vermeiden. Dazu ist Deine Mitarbeit gefragt. Es wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas kompliziert oder langwierig, hilft Dir und Deinem Liebling aber auf Dauer, ein möglichst unbeschwertes Leben zu führen -
es lohnt sich!
Im Prinzip ist eine Ausschlussdiät nichts anderes, als das Füttern von einzelnen, bestimmten Zutaten in bestimmten Zeiträumen, um herausfinden zu können, worauf dein Tier reagiert und worauf nicht. Am einfachsten ist es natürlich wenn du die Ausschlussdiät nicht mit Fertigfutter machst, sondern die verwendeten Komponenten selbst roh oder gekocht zubereitest - dazu später mehr.
Wie gehe ich genau vor?
1.
Stell dich darauf ein, den Verlauf der Ausschlussdiät zu notieren. So weißt Du auf Dauer am besten, was Du bereits ausprobiert hast und wann Du es angefangen hast zu füttern. Am besten bewehrt hat sich dabei meiner Erfahrung nach eine vorgefertigte Tabelle, in der meist stichpunkt-artige Notizen eingefügt werden, die auf Dauer auch sehr übersichtlich sind.
Du benötigst Hilfe bei der Ausschlussdiät bzw. der Umsetzung? - Ich kann dir helfen und dir Materialien zu Verfügung stellen. Sprich mich einfach an.
2.
Du solltest eine Fleischsorte auswählen, die dein Hund/deine Katze am besten noch nie zu fressen bekommen hat (häufig sind es Sorten wie Kaninchen, Wild oder Pferd).
->holt man sich einen neuen felligen Mitbewohner ins Haus, kann es sinnvoll sein, von Beginn an eine bestimmte Fleischsorte zu meiden, um im Falle des Falles auf eine Tierart zurückgreifen zu können, von der man die meisten Komponenten relativ leicht beschaffen kann (z.B. Pferd oder Lamm).
3.
Finde heraus, ob Knochen oder Knochenmehle der ausgewählten Tierart verfügbar sind. Ansonsten solltest Du als Calcium-Lieferant Calcium-Citrat verwenden.
In diesem Fall würde die Wahl darauf fallen, da es recht geringes Reaktions-Potential mit sich bringt.
4.
Nach Auswahl und Beschaffung dieser Zutaten beginnst Du mit der Fütterung dieser und fängst an Deine Notizen zu machen. Dies fütterst du für
8 Wochen. Sei gründlich bei deinen Notizen und der Umsetzung der Ausschlussdiät.
Das bedeutet: Es gibt nichts anderes! Keine Leckerlies, kein Obst zwischendurch, keine anderen Zusätze oder sonst etwas, denn wir wissen vorab nicht, worauf das Tier reagiert und wollen keine Ergebnisse verfälschen. Das ist für so manchen Tierhalter sehr schwierig, aber auch das lohnt sich. Wie meine Oma sagte: „Zähne zusammen beißen und durch!“. Omas haben meistens Recht. Es ist auf das Leben des Tieres gerechnet eine kurze Zeit, in der wir uns zusammen reißen müssen, damit es dem Liebling auf Dauer gut geht. Du schaffst das!
5.
Die 8 Wochen sind um und alles ist in Ordnung? Keine Symptome sind vorhanden? Dann beginnst Du eine neue Komponente hinzuzufügen wie z.B. Zucchini. Dies fütterst du für
2 Wochen
ohne Änderung und führst deine Notizen weiterhin gründlich weiter.
6. Nach zwei Wochen ohne Symptome führst du eine weitere Komponente ein. Das machst du solange, bis Du genügend Komponenten auf deiner Liste hast, um deinem Vierbeiner eine ausgewogene Ernährung bieten zu können.
Das war es im Grunde auch schon - gar nicht mal so schwierig oder?
Dauert halt nur seine Zeit und geht nicht von heute auf morgen.
Sollten bei einer Komponente Symptome auftreten, werden sie natürlich umgehend aus dem Napf eliminiert, notiert und die ursprüngliche Mischung gefüttert, die der Vierbeiner vertragen hat. Erst wenn keine Symptome mehr vorhanden sind, sollte man es in Erwägung ziehen, erneut eine neue Zutat zu füttern, damit das Ergebnis eindeutig ist.
Wieso sollte ich möglicherweise davon absehen eine Ausschlussdiät mit Fertigprodukten
zu machen?
Ganz einfach - so ganz genau weißt Du meist nicht, was in dem Fertigfutter für Stoffe enthalten sind und dazu erst recht nicht worauf dein Liebling wirklich reagiert. Es müssen nicht immer Reaktionen auf Proteine einer bestimmten Tierart sein. Manchmal vertragen unsere Hunde und Katzen andere Dinge nicht, wie z.B. Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder Futtermilben.
Hier reicht es meist schon, wenn die Tiere auf BARF oder selbstgekochtes Futter umgestellt werden und die Symptome verschwinden. Zudem ist es nunmal einfacher die Kontrolle über die Ausschlussdiät und jeweilige Zutaten zu haben, wenn Du es selbst zubereitest.
Übrigens: die
häufigsten Allergene
in unserer Haustierwelt sind: Rind, Geflügel, Weizen, Soja und Mais. Einige davon findet man in den meisten Fertigfutter-Produkten. Bei einem Allergiker könnten selbst Spuren dieser Zutaten eine Reaktion auslösen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Futtermittel-Intoleranzen eine fiese Sache sind, die oft ein großes Stück Lebensqualität des jeweiligen Tieres einbüßen lassen, aber mit etwas Zähne zusammenbeißen durchaus in den Griff zu bekommen sind.
Eure Rebecca
p.s. wenn das für Dich interessant war, lies doch mal meinen Blog-Artikel zum Thema "Orale Toleranz".
Du bist trotzdem noch unsicher, wünscht eine Beratung oder meine Unterstützung bei deinem Vorhaben? - Kein Problem! Sprich mich an und ich bin für Dich da! Ich freue mich darauf Dir und deinem Vierbeiner zu mehr Lebensqualität zu verhelfen!